Forscher der Fachhochschule St. Pölten haben einen innovativen Online-Kurs eingeführt, der jungen Menschen helfen soll, sich in den sozialen Medien zurechtzufinden und diese kritisch zu bewerten. Der Kurs, der Teil eines umfassenderen Projekts zur Verbesserung der Medienkompetenz ist, konzentriert sich auf den beliebten Hashtag #fitspiration – ein globaler Gesundheits- und Fitnesstrend, der allein auf Instagram mehr als 20 Millionen Beiträge hervorgebracht hat.
Während #fitspiration darauf abzielt, die Nutzer zu einem gesünderen Lebensstil zu inspirieren, fördert er oft extreme Fitnessroutinen und restriktive Ernährungspraktiken. Darüber hinaus hält der Trend schädliche Geschlechterstereotypen und unrealistische Schönheitsstandards aufrecht, was sich negativ auf die geistige und körperliche Gesundheit von Jugendlichen auswirken kann.
Die Risiken von #fitspiration
Laut Elisabeth Höld, der Projektleiterin, verlassen sich junge Menschen zunehmend auf soziale Medien, wenn es um Gesundheitsinformationen geht. Der Kurs weist auf die Gefahren von Trends wie #fitspiration hin, die oft Inhalte enthalten, die Geschlechterstereotypen aufrechterhalten und ungesunde, unausgewogene Ansätze für Fitness und Ernährung fördern.
Höld betonte, wie wichtig es ist, Jugendlichen die Fähigkeit zum kritischen Denken zu vermitteln, damit sie verantwortungsvoll mit solchen Inhalten umgehen können.
Ein forschungsbasierter Ansatz
Die Entwicklung dieses Kurses basiert auf umfangreichen Untersuchungen des Teams der Universität St. Pölten, das #fitspiration-Posts auf verschiedenen Social Media-Plattformen analysiert hat. Ihre Ergebnisse zeigten, dass viele dieser Posts nicht nur unrealistische Körperideale fördern, sondern auch Marketingtaktiken ausnutzen, um die Nutzer in Bezug auf Gesundheit und Wellness in die Irre zu führen.
Im Rahmen des Projekts haben die Forscher ein interaktives Bildforensik-Tool entwickelt, mit dem die Nutzer diese Beiträge analysieren und potenzielle Verzerrungen oder manipulative Marketingstrategien erkennen können.
Anpassung von Jugendlichen mit Tools zum kritischen Denken
Der Online-Kurs ist speziell für Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren konzipiert. Er zielt darauf ab, ihre eHealth- und Medienkompetenz zu stärken, indem er ihnen beibringt, wie sie Körperstereotypen, Marketingtricks und unrealistische Schönheitsstandards erkennen können.
Diese kritische Bildungsinitiative wird ab Februar 2025 in deutscher Sprache verfügbar sein. Schullizenzen können derzeit über den Hölzel Verlag bestellt werden.
Indem sie jungen Menschen die Fähigkeit vermittelt, Gesundheitsinformationen in den sozialen Medien kritisch zu bewerten, hofft die Hochschule St. Pölten, eine gesündere und besser informierte Entscheidungsfindung in Bezug auf Fitness und Wohlbefinden in der heutigen digitalen Generation zu fördern.